Sonntag 8 September 2024

Erschreckend, aber für die komba gewerkschaft wenig überraschend, ist die aktuelle Zahl der unbesetzten Stellen in Altenheimen und Kliniken. Bundesweit fehlen zehntausende Fach- und Hilfskräfte. Der Internationale Tag der Pflege (12. Mai) ist Anlass, um die gravierenden Engpässe aufzuzeigen. Eine Systemänderung ist vor diesem Hintergrund zwingend nötig.

Mehr als angespannt ließe sich die Pflegelandschaft in Deutschland bezeichnen. Aktuelle Zahlen untermauern das. In der Kranken- und Altenpflege fehlen insgesamt mindestens 36.000 Kräfte. Dem gegenüber steht die stetig steigende Zahl der Pflegebedürftigen. „Das Soforthilfeprogramm der Bundesregierung mit 8.000 zusätzlichen Stellen ist zwar gut, aber in Anbetracht dessen völlig unzureichend. Es ist lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein“, weiß Andreas Hemsing, Bundesvorsitzender der komba gewerkschaft. Vieles steht und fällt nach Ansicht der komba mit der Ausbildung von zusätzlichen Fachkräften. Mehr Stellen ohne das nötige Fachpersonal zu schaffen, entlaste weder die Beschäftigten noch helfe es den Pflegebedürftigen.

Die komba gewerkschaft hat in den vergangenen Jahren immer wieder vor einer Abwanderung des Bestandspersonals aufgrund der Arbeitsbedingungen und dem sich abzeichnenden Mangel an Nachwuchskräften in den Gesundheitsberufen gewarnt. Die Reform der Pflegeausbildung werde den Bedarf nicht von heute auf morgen decken.

„Die Politik hat lange Zeit die Augen vor den Missständen in der Pflege verschlossen. Wer in diesem Bereich arbeitet hat permanenten Stress, ist psychischen Belastungen ausgesetzt, muss körperliche Herausforderungen meistern und hat selten verlässliche freie Zeiten zur Erholung. Ein Zustand, der auf Dauer krank macht“, warnt Hemsing. Die jahrelangen Fehlentwicklungen im System haben die Beschäftigten bislang immer wieder aufgefangen. „Dieses hohe Verantwortungsbewusstsein wurde von Politik und Arbeitgeberseite schlichtweg ausgenutzt. Es ist endlich an der Zeit, das System grundlegend neu zu organisieren und die Beschäftigten zu entlasten. Dazu bedarf es eines konkreten und beherzten Handelns“, fordert der komba-Bundesvorsitzende.

Pressemitteilung der komba gewerkschaft "Pflege in Not: Zeit für Systemänderungen"

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Ein qualifizierter und leistungsfähiger öffentlicher Dienst in Kommunen und Ländern ist auch in Zukunft eine unabdingbare Voraussetzung für das Funktionieren unseres Staates. Dabei sollten die dort beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Beamtinnen und Beamten von einer Gewerkschaftsvertretung profitieren, die auf die zunehmend schwierigeren Berufsbedingungen eingeht.
Die komba gewerkschaft ist dabei für über 80.000 Mitglieder ein kompetenter Ansprechpartner. Sie vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Arbeitgebern und Dienstherren bei Themen des Arbeits- und Beamtenrechts, bei Tarifverhandlungen, in Besoldungsfragen, in der Kommunal- und Sozialpolitik.

Zahlreiche ehrenamtliche Mitglieder engagieren sich in den örtlichen Vertretungen und ansässigen Jugendgruppen, in Ausschüssen und Fachbereichen, Kommissionen sowie Arbeitskreisen der 16 Landesgewerkschaften. Ihre Betreuung ist besonders ziel- und praxisorientiert ausgerichtet. Dabei werden sie von Juristen, Fachreferenten und Mitarbeitern in den jeweiligen Landesgeschäftsstellen tatkräftig unterstützt.

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